Lebensbilder

„Die Deutsche Schule Nairobi ist weit mehr als eine Schule, sie ist eine Begegnungsstätte und fühlt sich an wie eine Familie.“ Diese Aussage zieht sich wie ein roter Faden durch fast alle Zeitzeugeninterviews, die die Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Projekts „Erinnern für die Gegenwart“ geführt haben – unabhängig davon, wann in den vergangenen 50 Jahren die Schule besucht wurde.

Schulgeschichte ist in erster Linie gelebte Geschichte. Es sind Beziehungsgeschichten zwischen Menschen, die oft Jahre und Jahrzehnte nachwirken. Es sind persönliche Erfahrungen, die für das gesamte Leben prägend sind.

Daher war es uns wichtig, einzelne Personen, stellvertretend für die gesamte Schulgemeinschaft der letzten 50 Jahre, zu befragen und zu porträtieren. Es wurden ehemalige Lehrer und Schulleiter, Schüler, Verwaltungsmitarbeiter und lokale Angestellte ausgewählt, die in ihrer Gesamtheit das Leben an einer deutschen Auslandsschule nachhaltig gestalten und prägen.

Einige Zeitzeugen leben noch immer in Nairobi und konnten persönlich befragt werden.  Andere sind weltweit verstreut und mussten angeschrieben oder per Skype interviewt werden.

Dass eine deutsche Auslandsschule nicht irgendeine Schule ist, wurde auch daran noch einmal deutlich, dass zwei der Interviewten selbst nach 50 Jahren noch sehr gerne bereit waren, Auskunft zu geben und ihre Erinnerungen ausgesprochen präzise waren! Auch der Besuch einer fast kompletten Abiturklasse aus dem Jahr 1992, die aus der ganzen Welt nach Nairobi gereist war und bis heute in Herzlichkeit verbunden ist, hat den jetzigen Schülern vor Augen geführt, wie stark Bindungen sein können, die in einer deutschen Auslandsschule geknüpft werden.

Die Erkenntnis, eine besonders intensive, wenn auch natürlich nicht nur positive Schulerfahrung zu machen und eben „Teil einer Familie zu sein“, war für die am Projekt beteiligten Schüler von großer Bedeutung.